Informationen für medizinisches Personal

 

Was ist das Projekt "Onkolotse"?

"Onkolotse" ist ein Projekt der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V., welches seit September 2010 mit Hilfe und Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, des Europäischen Sozialfonds in Sachsen (ESF) und der Sächsischen Aufbaubank (SAB) realisiert wurde. Im Rahmen des Ideenwettbewerbes „Demografie und Gesundheit – Ideen für die Zukunft“ wurde das Projekt von der Sächsischen Krebsgesellschaft als Vorschlag eingereicht, um sowohl die Bewältigung des demografischen Wandels in der Bevölkerung und das damit verbundene vermehrte Auftreten onkologischer Erkrankungen zu erleichtern, als auch neue Chancen zur Steigerung der Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Beschäftigten und Unternehmen im sächsischen Gesundheitswesen anzubieten.

Im August 2012 wurde das erste "Onkolotsen"-Projekt mit Schwerpunkt auf dem stationären Bereich erfolgreich abgeschlossen. Im Oktober 2012 startete das Nachfolgeprojekt in dessen Rahmen nun eine größere Aufmerksamkeit auf den ambulanten Sektor gelegt wurde. Die Weiterbildung zum "Onkolotsen" ist vom Freistaat Sachsen als Psychoonkologische Zusatz-, Fort- bzw. Weiterbildung gemäß Richtlinie Gesundheitsvorsorge (als Voraussetzung für die Fachkraftförderung) und z.B. vom Bundesland Sachsen-Anhalt (Landesverwaltungsamt) als anerkannte Bildungsmaßnahme gemäß § 8 des Gesetzes zur Freistellung von der Arbeit für Maßnahmen der Weiterbildung (Bildungsfreistellungsgesetz) anerkannt. Bisher war die Teilnahme auf Mitarbeiter sächsischer Gesundheitseinrichtungen beschränkt. Aufgrund der großen Nachfrage aus dem gesamten Bundesgebiet startete im November 2013 der erste Onkolotsen-Kurs außerhalb der bisherigen Förderung. Seitdem konnten weitere Kurse erfolgreich durchgeführt werden.

Wie können "Onkolotsen" helfen?

Neben medizinischem Wissen sind heute zunehmend Informationen zu Strukturen und Prozessen bei der Krebsbehandlung notwendig. Patienten suchen Information, Unterstützung und Beratung, eingebettet in Verständnis und Fürsorge. Die Sächsische Krebsgesellschaft startete deshalb die Weiterbildung zum "Onkolotsen". Ziel der Weiterbildung ist die berufsbegleitende Qualifizierung von Menschen, die in der Onkologie beratend oder betreuend tätig sind. Diese sollen befähigt werden, onkologischen Patientinnen und Patienten und deren Familienangehörigen zu helfen, während der Erkrankung einen optimalen Weg durch die Versorgungsangebote zu finden. Onkolotsinnen und Onkolotsen sollen Ihnen dabei unterstützend zur Seite stehen.

Wer kann teilnehmen?

Medizinisches Fach- und Pflegepersonal aus Krankenhäusern, Praxen, Medizinischen Versorgungszentren und Rehabilitationskliniken. Darüber hinaus onkologisches Fach- und Pflegepersonal, Psychologen und Sozialarbeiter aus Apotheken, Gesundheitsämtern und Beratungsstellen für onkologische Patienten und ihre Angehörigen sowie freiberuflich tätige Akteure aus dem Gesundheitswesen, die kontinuierlich Krebspatienten betreuen. Im Einzelfall ist auch die Teilnahme erfahrener Aktivisten der organisierten Selbsthilfe mit mehrjähriger Erfahrung möglich (z.B. Leiterinnen und Leiter von Selbsthilfegruppen).

Welcher Zeitaufwand erwartet Sie?

Die Weiterbildung zum Onkolotsen umfasst grundsätzlich Workshops an insgesamt 16 Tagen und 130 Stunden (vorwiegend Freitag und Samstag). Die Weiterbildung wird dabei von ausgewiesenen Experten des jeweiligen Fachgebietes durchgeführt und während des Projektes weiter begleitet.

Gibt es eine Teilnahmebestätigung?

Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses erhalten die Teilnehmer ein offizielles Zertifikat der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V. und sind darüber hinaus berechtigt, die Bezeichnung "Zertifizierter Onkolotse (SKG)" zu tragen.