Gesundheitsökonomische Evaluation zum Onkolotsen

26.10.2017, 13:18

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stellen Krebserkrankungen eine immer größer werdende Belastung dar. Konzepte zur pflegerischen Begleitung und Betreuung von Krebspatienten in Deutschland stoßen bei den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen zwar auf immer größeres Interesse, doch hapert es an einer großflächigen Umsetzung. Was noch fehlt, sind ökonomische Daten zur Implementierung und Durchführung sowie zum Nutzen solcher Programme. Dabei lassen sich Programme zur pflegerischen Begleitung und Betreuung von Krebspatienten recht einfach in die ärztliche Versorgungspraxis integrieren und können so auch außerhalb der klinischen Forschung einen Nutzen bringen.

Eine kontinuierliche Unterstützung Betroffener und Angehöriger kann dabei nachhaltig helfen, mit einer Krebserfahrung besser umzugehen. So unterstützen Onkolotsen (OL) die Betroffenen dabei, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen sowie anzuwenden, neue Herausforderungen zu bewältigen und sich besser im Gesundheitswesen zurecht zu finden. Der Zuwachs an Wissen, die Unterstützung bei der Entwicklung oder Bewahrung einer positiven Einstellung und die Vermittlung von Fähigkeiten zur Problembewältigung steigern die individuelle Gesundheitskompetenz und ermöglichen eine aktive, eigenverantwortliche Mitarbeit im Behandlungsprozess.

Um die positiven Effekte dieser Onkolotsen konkret zu erfassen, hat die Sächsiche Krebsgesellschaft e.V. - zusammen mit weiteren Partnern - eine prospektive, randomisierte, multizentrische, longitudinale Studie konzipiert. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen des Projekts Onkolotse auf Krebspatienten und Kostenträger in Deutschland zu evaluieren, um Entscheidungsträgern hilfreiche Informationen zur Verfügung stellen zu können, um die Übernahme in die Regelversorgung vorzubereiten.

Das Studienkollektiv dieser Evaluierung umfasst Krebspatienten mit Magenkarzinom, Pankreaskarzinom, kolorektalen Krebserkrankungen, Melanomen und gynäkologischen Krebserkrankungen, die in einem der Prüfzentren mindestens einmal stationär behandelt wurden, und deren Angehörige sowie ambulante Ärzte, stationäre Ärzte und onkologische Pflegefachkräfte. Die Betreuung der betroffenen durch die Onkolotsen erfolgt über 12 Monate.

Das Projekt wird an folgenden Zentren evaluiert: Gynäkologisches Krebszentrum und Hautkrebszentrum am DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein, Darmkrebszentrum am Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig, dem Elblandklinikum Meißen, dem Städtischen Klinikum Dresden und der Klinik für Gynäkologie am Klinikum St. Georg in Leipzig. Begleitet wird die Studie durch StatConsult - Gesellschaft für klinische und Versorgungsforschung mbH aus Magdeburg (CRO).

Die Umsetzung dieser Studie wird durch die finanzielle Unterstützung der Deutschen Krebsstiftung, der Sparda Bank Berlin sowie von MSD ermöglicht, wofür wir uns noch einmal herzlich bedanken möchten.

Konkretere Informationen zur Studie, zu den Inhalten und Planungen erhalten Sie zeitnah auf dieser Seite. Für Ihre Fragen oder weitere Informationen können sie sich aber auch vorab schon wenden an:

Dr. Ralf Porzig
Sächsische Krebsgesellschaft e.V.
Schlobigplatz 23
08056 Zwickau

Tel.: 0375 281403
Fax: 0375 281404
E-Mail: info@onkolotse.de

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